Fördermaßnahmen zur Legasthenie / Lese- und Rechtschreibschwäche

logo_schulberatungFördermaßnahmen zur Legasthenie und zur Rechtschreibschwäche

Jede Förderung, die Sie Ihrem „Legasthenie-Kind“ gewähren, hilft mit, dass negative Begleiterscheinungen nicht auftreten oder sich bessern.

 

Eine frühzeitige Förderung von Kindern mit Legasthenie ist wichtig. Bei jedem Kind werden andere Maßnahmen hilfreich sein, weil die Lese-Rechtschreibstörung individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Schauen Sie auf das Kind, beobachten Sie und sprechen Sie mit ihm. So werden Sie am besten herausfinden, wo ihr Kind Hilfe brauchen kann und wie Sie es am besten fördern. Dabei soll folgende Checkliste anregen:


Allgemeines

  • Haben Sie Verständnis für die Probleme, denn Ihr Kind muss sich sehr anstrengen.

  • Fehler sollen nicht zum Familienthema werden, sondern stets als Lernchance gesehen werden.

  • Sprechen Sie mit dem Kind über die Schwäche und erklären Sie ihm, warum es sich so anstrengen muss.

  • Sprechen Sie auch über die vielen Stärken Ihres Kindes.

  • Achten Sie auf körperliche oder seelische Befindlichkeiten Ihres Kindes. Das Üben soll nicht zur Qual werden.

  • Um eine Überforderung zu vermeiden, sollten Sie sich auf eine oder wenige Anforderungen konzentrieren, also z.B. heute nur Satzanfänge, Mitlautverdopplung, Groß- u. Kleinschr. …

  • Täglich höchstens 10 Min üben (Grundschule) bis maximal 20 Min (ältere Schüler)

  • Üben Sie konsequent, aber nach klarer Absprache mit ihrem Kind

=> Bedenken Sie, dass Sie Ihr Kind als Lernpartner brauchen und, dass Ihr Kind im
Normalfall auch gerne besser wird.

Rechtschreibhilfen

  • Halten Sie mit dem Lehrer Ihres Kindes Kontakt! Treffen Sie Absprachen darüber was Sie mit Ihrem Kind üben sollten:

  • Erkennen, welche Fehler oft gemacht werden – individuelle Fehleranalyse
    z.B. Groß- u. Kleinschreibung – Mitlautverdopplung – Dehnung – usw.

  • Beim Diktieren von Wörtern gilt:
    Sprechen Sie die Wörter überdeutlich, in Silben und gedehnt!

  • Erklären Sie die Regeln immer wieder. Verlieren Sie nicht die Geduld. Bei einem Legasthenie-Kind kann es einfach länger dauern.
    Immer wieder Regeln vorsagen, z.B.:
    – „Wie spricht man Hammer? – Wie ist das „a“ gesprochen? – Wie viele „m“ müssen
    dann in das Wort?“
    – „Welche Wörter schreibt man groß? – Kann man ein Begleitwort davor setzen? –
    Welches Begleitwort kann man davor setzen?“ usw.
    – Welche Wortart ist das? Verwenden Sie die anschaulichen Begriffe:
    Namenwort – Tunwort (Was tut er/sie? Was hat er/sie?) – Wiewort (Wie ist es?)
    – Bei „sp“ oder „st“ > „Es gibt kein „schp“ oder „scht“! – usw.
    Diktate sind meist eine Überforderung. Lieber nur einzelne Wörter, kurze Sätze schreiben, kurze Texte oder Abschreiben (je nach Belastungsmöglichkeit) – machen Sie auf Fehler im Lernwort sofort aufmerksam > Lernchance!

  • Sie können auch Fehler übersehen, falls es zu viel wird und das Kind deprimiert würde.

  • Betrachten und besprechen Sie die Fehler. Das Wort nochmal richtig schreiben.


Formale Hilfen

  • Achten Sie auf größere Schriften als Vorlage!

  • Achten Sie auf gleichen Buchstabenabstand – auch bei der Vorlage!

  • Verwenden Sie Computervorlagen, am besten Schriften mit Serifen, wie z.B. Times New Roman

  • Wichtige Texte oder Proben sollten nicht in Handschrift sein!

  • Lassen Sie das Kind am Computer schreiben!

  • Lineal benützen, damit die Zeile gehalten werden kann.

Hören Sie rechtzeitig auf!!!

 

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