Informationen zur Legasthenie / Lese- und Rechtschreibschwäche

logo_schulberatungInformationen zur Legasthenie und zur Rechtschreibschwäche

Allgemein

  • Lese- und Rechtschreibstörung (Legasthenie – angeboren) oder eine

  • Lese- und Rechtschreibschwäche (kurz: LRS – vorübergehend)

 

Aus ICD-10:

 

Das Hauptmerkmal dieser Störung ist eine … Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten, die nicht allein durch das Entwicklungsalter, durch Visus-Probleme (Sehen) oder unangemessene Beschulung erklärbar ist. Mit Lesestörungen gehen häufig Rechtschreibstörungen einher.“

Diese bleiben oft bis in das Erwachsenenalter bestehen, auch wenn im Lesen einige Fortschritte gemacht wurden. Die Störung wird in allen bekannten Sprachen gefunden.

 

Häufige Komplikationen

sind zusätzlich zum schulischen Misserfolg, mangelhafte Teilnahme am Unterricht und soziale Anpassungsprobleme, besonders in den späteren Hauptschul- und den Sekundarschuljahren. Als Folge der schulischen Misserfolge können Schulängste ebenso auftreten wie ein niederes Selbstwertgefühl.

„In der späteren Kindheit und im Erwachsenenalter sind die Rechtschreibprobleme meist größer als Defizite in der Lesefähigkeit.“

 

 

Nachteilsausgleich

=> Aufgrund dieser Problematik, worunter die meisten Kinder sehr leiden, ist es wichtig, dass in der Schule der Nachteilsausgleich gewährt wird, wie er in der KMBek. vom 16. November 1999 – Nr. IV/1a-S7306/4-4/127883 beschrieben ist.

Ziel dieses Nachteilsausgleichs ist es, dass der Schüler bzw. die Schülerin das Selbstwertgefühl aufbauen kann. Da diese Schüler nur in einem Teilbereich Schwierigkeiten haben, sollen sie ihre Fähigkeiten in den anderen schulischen Bereichen erkennen, schätzen und richtig einschätzen. Lesen und Rechtschreiben wirkt allerdings in viele Bereiche der Schule hinein. Es muss also genau geprüft werden, welche Hilfen für das Kind notwendig sind (z.B. mehr Zeit geben, Aufgaben vorlesen, usw.), damit die Schule in den anderen Bereichen erfolgreich bewältigt werden kann und somit ein positives Selbstwertgefühl erhalten bleibt.

 

Bei jüngeren Kindern ist dies noch wichtiger, damit die Einstellung zur Schule von positiver Grundstimmung bestimmt bleibt.

 

Mögliche Auswirkungen einer nicht erkannten und unterstützten Legasthenie:

 

  1. Schulangst
    – Kopfschmerzen – Bauchschmerzen – Übelkeit – Erbrechen

  2. Depressive Entwicklungen
    – Motivationsverlust – sozialer Rückzug – Interessensverlust
    – Schlafstörungen – suizidale Äußerungen

  3. Störungen im Sozialverhalten
    – Schuleschwänzen – massive Störungen des Unterrichts – Unwahrheit sagen
    – Stehlen – körperverletzende Aggressivität

Jede Förderung, die Sie Ihrem „Legasthenie-Kind“ gewähren, hilft mit, dass diese negativen Begleiterscheinungen nicht auftreten oder sich bessern.